Berlin

AG Chronik: Ein Eintrag ins Gästebuch...

Dienstag, 09. Januar 2007

Hallo liebes AG EH-MED-Team!

Ich habe euren Kurs im November an der Charité mitgemacht und es war ein großartiges Wochenende - nicht nur, dass wir alle viel Spaß hatten, sondern wir haben auch wirlich viel gelernt...Ich wäre vielleicht trotzdem nicht auf die Idee gekommen, mich hier zu verewigen, wenn mir nicht vor Weihnachten folgendes passiert wäre:

Ich stand auf dem Bahnsteig S-Bhf Friedrichstr, als ich sah, wie ein alter Mann mit Krücke die Treppen hinunter stürzte. Ich weiß noch, daß ich nur den einen Gedanken hatte: "Helfen!"
Ich rannte also zu dem Mann, um den sich bereits eifrige Passanten mit Taschentüchern geschart hatten, da er aus einer Kopfwunde stark blutete, und kniete mich neben ihn hin. Ich weiß wirklich nicht, was in mir passierte, aber wie selbstverständlich übernahm ich das Kommando - autoritär wirkte ich wohl durch das Paar Gummihandschuhe, dass ich aus dem Überraschungsei in meiner Manteltasche hervorzog...Es war übrigens das Paar, das ihr uns gegeben hattet - und an jenem Morgen habe ich mich mal wieder besonders geärgert, dass es in meiner Jackentasche so drückte...Wie auch immer: Eine Dame bat ich, den Rettungswagen zu rufen und einen Herrn schickte ich in das DB-Häuschen, um mir einen Erste Hilfe Kasten zu holen. Eine Medizinstudentin aus einem höheren Semester kam noch hinzu und gemeinsam unterhielten wir uns mit dem Herrn und beruhigten ihn, legten ihm einen vorläufigen Druckverband an und beobachteten, ob er in einen Schockzustand fallen könnte...So warteten wir auf den Rettungswagen.

Das alles soll nicht heißen, dass ich mir jetzt einbilde, großartiges geleistet zu haben, denn nach wie vor kann ich nicht viel mehr als jeder andere auch, aber Fakt ist, dass ich durch euren Kurs das Selbstbewusstsein und den Mut hatte, die Initiative zu ergreifen und zu sagen:"Leute, ich kann das" und das zu tun, was in diesem Fall gebraucht wurde...

Ich möchte euch mit dieser kleinen Erfahrung einfach sagen, wie großartig und wichtig ich das Konzept der AG EH-MED finde und euch meine besten Wünsche für eure weitere Arbeit aussprechen!

Mit liebem Gruß
Linda

AG Chronik: Medizinstudierende retten Leben

Studierende organisieren Notfallkurse für ihre Kommilitonen

Berliner Ärzteblatt, 115. Jahrgang
von V. Lange

Ein Autounfall, ein Herzinfarkt, ein Hilferuf aus der Nachbarschaft - von einem Medizinstudenten erwartet man zurecht fachkundige, kompetente Erste-Hilfe.

Es ist jedoch so, daß die notfallmedizinische Ausbildung von Medizinstudierenden während des vorklinischen Studienabschnitts vernachlässigt wird und der Student im Notfall überfordert ist. Zur Zulassung zum Physikum ist nur ein einfacher Erste-Hilfe Kurs nötig. In diesen Kursen, die überwiegend auf Führerscheinanwärter zugeschnitten sind, wird nicht genügend auf die Vorkenntnisse der Medizinstudenten eingegangen, die Praxis kommt hierbei oft zu kurz.

An dieser Stelle setzt die studentische Arbeitsgemeinschaft Erste-Hilfe und Notfallkunde für Medizinstudierende e.V. (AG EH-MED e.V.) an. Sie führt seit 1996 zielgruppenorientierte Notfallseminare für Studierende der Medizin durch. Neben den klassischen Inhalten eines Erste-Hilfe Kurses werden erweiterte Kenntnisse der Notfallmedizin vermittelt. Die Teilnehmer rotieren im Rahmen der Stationsausbildung in Kleingruppen zwischen den einzelnen Themenblöcken herum. In internistischen und chirurgischen Notfallsituationen, die durch die Trainer simuliert werden, müssen die Kursteilnehmer das Gelernte praktisch anwenden und üben.

Ein großer Schwerpunkt liegt auf der Herzlungenwiederbelebung. So übt jeder Teilnehmer für eine realistische Zeit von 15 Minuten an einer eigenen Übungspuppe, wobei durch Musik die richtige Arbeitsfrequenz vorgegeben wird. Diese Maßnahmen werden in einer weiteren Station als Zwei-Helfer-Methode mit Beatmungsbeutel vertieft. Dadurch bekommt der Student eine Ahnung davon, welche Anforderungen ihn im Notfall erwarten.

Sowohl die Universitäten als auch die Deutsche Herzstiftung e.V. unterstützen die Arbeit der AG EH-MED e.V.

Die Lehrinhalte sind durch die jeweiligen Bundesländer genehmigt und stehen in Übereinstimmung mit den International Guidelines und den Empfehlungen der Bundesärztekammer.
Die AG EH-MED e.V. ist rein studentisch und ehrenamtlich organisiert und bis jetzt an fünf Universitäten, FU Berlin, HU Berlin, MU Lübeck, EMAU Greifswald, JLU Gießen, vertreten, wobei ihre Grundlagen bereits 1996 durch Hanns Iblher an der FU gelegt wurden. Vor Ort wird die Arbeit durch die Fachschaften und durch "ärztliche Leiter", Notfallmediziner der jeweiligen Universitätskliniken, unterstützt.

Ziel der AG EH-MED e.V. ist eine Verbesserung der notfallmedizinischen Ausbildung in der Vorklinik und eine Verzahnung von vorklinischen und klinischen Notfallausbildung zu erreichen. Die Trainer sind Medizinstudierende, die über besondere Kompetenzen der Notfallmedizin verfügen und regelmäßig in internen Fortbildungen weitergeschult werden.

AG Chronik: Willkommensgruß für die Teilnehmer am Kurs der Ersten Hilfe der AG EH-MED e.V.

Berlin-Dahlem, im August 2002

Ich freue mich, daß auch in diesem Semester wieder ein Kurs "Erste-Hilfe und Notfallkunde für Medizinstudierende" in der Vorklinik stattfindet und möchte Sie alle herzlich willkommen heißen. Ihr Kommilitone Hanns Iblher hatte vor mehreren Jahren die Idee, den Kurs der Ersten Hile hier an der Freien Universität anzubieten. Daraus ist ein Arbeitsgemeinschaft entstanden, welche die Idee weiter entwickelt und verbessert hat. So hat die Arbeitsgemeinschaft in vielen Erste-Hilfe Kursen langjährige Erfahrungen gesammelt, die Ihnen als Teilnehmer hier zugute kommen sollen.

Das Anliegen des Projektes ist es, einen Kurs zu gestalten, der auf die Studierenden der Medizin zugeschnitten ist. Es soll Ihnen nicht nur Erste Hilfe beigebracht werden. Ein wichtiger Punkt ist auch das Kennenlernen von erweiterten notfallmedizinischen Maßnahmen, wie sie die Besatzungen von Notarztwagen ausüben. Mich hat dies alles bei der ersten Durchführung eines solchen Kurses an unserem Fachbereich sehr beeindruckt und ich bin deshalb gerne bereit gewesen, Mitverantwortung zu übernehmen und unser Institutsgebäude für diesen Kursus zur Verfügung zu stellen.

Inzwischen ist dieser Kurs etabliert und wird von der "Arbeitsgemeinschaft Erste-Hilfe und Notfallkunde für Medizinstudierende e.V.", das sind ausgebildete Rettungssanitäter, Studierende der Medizin und ärztliches Personal des Universitätsklinikums Benjamin Franklin, angeboten und durchgeführt. Ich bin Herrn Iblher und der gesamten Mannschaft für ihre Organisation und ihren Einsatz sehr dankbar und wünsche Ihnen allen einen gewinnbringenden Kurs und eine erfolgreiche Teilnahme.

Prof. Dr. F. Körber